Der Farbmanagement Workflow setzt eine Reihe von Geräten, Hilfsmitteln und Softwareprodukten für dessen Umsetzung voraus. Für die nachfolgenden Beschreibungen habe ich keinerlei Unterstützung oder Werbeeinnahmen von Herstellern oder Dienstleistern erhalten. Die aufgeführten Geräte und Software stellen ausschließlich von mir praxiserprobte Beispiele dar. Aus beliebigen Kombinationen von Herstellerprodukten und Dienstleistern ergibt sich eine Vielzahl von weiteren Möglichkeiten die von mir nicht betrachtet wurden.
Der von mir beschriebene Farbmanagement Workflow beinhaltet die Kamerakalibrierung, die Monitorkalibrierung, die Software Simulation von Ausgabegeräten und die Weitergabe von Farbmanagement Informationen an Onlinedienste. Somit sind alle Schritte von der Erzeugung, Bearbeitung und Ausgabe eines Bildes berücksichtigt.
Eine Farbreferenzkarte dient der Farbwertkorrektur von Aufnahmen, sie ist der initiale Bestandteil des Farbmanagement Workflow. Hierzu wird eine Aufnahme der Karte in einer Lichtsituation erzeugt in der später auch fotografiert wird. Danach wird hieraus ein Kameraprofil erzeugt, dieses lässt sich dann auf alle Aufnahmen einer Fotoserie anwenden. Also vereinfacht gesagt wird ein Bild mit definierten Farben als Referenz erzeugt mit dem alle nachfolgenden Bilder farblich korrigiert werden können. Die Farbwertkorrektur erfolgt innerhalb von Photoshop oder Ligthroom. Nachfolgend sind die erforderlichen Arbeitsschritte erläutert.
Tipp: Es gibt verschiedene Hersteller von Farbreferenzkarten. Sinnvoll ist es ein Produkt mit Schutzverpackung, Haltevorrichtung und Software zur automatischen Erzeugung eines Kameraprofils zu verwenden. XRite erfüllt alle die genannten Anforderungen.
Es ist generell auch möglich über die Einstellungen der Farbtemperatur und des Weißabgleichs an der Kamera eine Vordefinition der Farben einzustellen. In Situtationen mit Mischlicht wie z.B. künstliche Raumbeleuchtung mit unterschiedlichen Lichtfarben (Kalt- und Warmweiß), oder falls Echtfarben für Produktfotografien benötigt werden ist die Verwendung einer Farbreferenzkarte die einzige Möglichkeit die Farben sicher einzustellen.
Weiterführende Informationen in:
Produktseite des Herstellers XRite:
Für den Farbmanagement Workflow ist die Kalibrierung des eingesetzten Monitors eine Grundvorraussetzung um überhaupt Farbmanagement betreiben zu können. Die Software Color Navigator wird zusammen mit einem Eizo Monitor geliefert. Im Falle der CG Baureihe ist im Monitor bereits ein Farbmessgerät (Sensor) eingebaut. Es ist jedoch auch möglich ein externes Farbmessgerät zu verwenden. In der nachfolgenden Erläuterung wird von einem Eizo Monitor des Typs CG2420 mit integrierten Sensor ausgegangen.
Tipp: Farbmessgeräte gibt es als Einzelgeräte zum Auflegen auf einen Monitor oder als integrierten Sensor direkt im Monitor. Integrierte Geräte erlauben die komfortabelste Möglichkeit der Monitor Kalibrierung, da hierbei alle Arbeitsschritte automatisiert erfolgen. Der Hersteller Eizo bietet derartige Geräte.
Weiterführende Informationen in:
Um innerhalb von Photoshop CC mit 10 Bit Farbtiefe je Farbkanal arbeiten zu können muss diese Funktion manuell aktiviert werden. Dies setzt eine Grafikkarte, PC Mainboard und Monitor voraus die dies ebenfalls unterstützen.
Nach der Aktivierung steht die 30 Bit Unterstützung von Photoshop zur Verfügung.
Ein beliebiges Ausgabe Gerät kann innerhalb der Bildbearbeitungsprogramme Photoshop oder Lightroom auf dem Monitor simuliert werden. Hierzu wird jeweils im Bildbearbeitungsprogramm ein sogenannter Softproof durchgeführt (Monitorsimulation eines Ausgabegeräts). Voraussetzung ist hierbei das Vorhandensein eines ICC-Profils des jeweiligen Ausgabegeräts, dieses muss zunächst in das Betriebssystem installiert werden. Dannach kann dieses von Photoshop oder Lightroom innerhalb des Softproof als Ausgabegeräte Profil verwendet werden.
Diese Beschreibung bezieht sich auf einen Windows PC.
Danach ist das ICC-Profil im Betriebssystem installiert und steht den Bildbearbeitungsprogrammen zur Verfügung (Auswahl in den entsprechenden Menüs ist möglich).
Bevor ein Gerät auf dem Monitor simuliert werden kann muss dieses über sein ICC-Profil in den Einstellungsoptionen eines Softproof innerhalb der Bildbearbeitungssoftware eingestellt werden. Die nachfolgende Beschreibung gilt für alle Arten von Ausgabe Geräte (Website, Drucker, Entwickler und Printmedien).
Die weiteren Einstellungen des Schritt 1 müssen für die gewünschte Ausgabe eingerichtet werden (RGB Nummer erhalten, Tiefenkompensierung, Renderpriorität, Papierfarbe simulieren, Schwarze Druckfarbe simulieren). Hierzu gibt es eine nützliche Hilfetabelle von Fa. Saal Digital. Ansonsten müssen diese selbständig ermittelt werden.
Tipp: ICC-Profile werden von Druckerherstellern bei der Installation des Treibers im System mit installiert. Für einen Softproof der einen Papierdruck oder Fotopapier-Entwickler simuliert bieten einige Online Druckstudios ICC-Profile für ihre Produkte an. Die Fa. Saal Digital bietet neben Profilen auch eine Tabelle mit allen Einstelloptionen für die jeweiligen Produkt mit an.
Weiterführende Informationen:
Handbuch Adobe Photoshop CC (Verlag Reihnwerk Design, ISBN 978-3-8362-4006-2)
Mit rund 3 kg Gewicht ist das Handbuch sicherlich keine leichte Kost, jedoch ist hierin sehr detailliert die Anwendung und Bedienung von Adobe Photoshop erläutert. Das Buch ist für den täglichen Praxiseinsatz als Nachschlagewerk konzipiert und muss somit nicht von Anfang bis Ende durchgelesen werden. Mir hat dieses Buch bei der Einarbeitung in Photoshop, Kameraraw, Bridge und Lightroom sehr geholfen.
Hilfetabelle Saal Digital Online:
In der Hilfetabelle werden sehr detalliert die Einstelloptionen angeben die innerhalb von Photoshop und Lightroom eingetragen werden müssen, um eine genaue Umrechnung der Farbinformationen des Bildes zu den ausgebenden Geräten sicher zu stellen. Ferner sind alle Verfügbaren ICC-Profile für die Produkte dieses Dienstleisters zum Download aufgeführt
Der Farbmanaegemnt Workflow endet noch nicht innerhalb des eigenen PC´s, spätestens wenn Bilder von externen Stellen gedruckt oder auf Fotopapier entwickelt werden, müssen diese mit beachtet werden. Leider ist die Anzahl der Unternehmen die Farbmanagement innerhalb ihrer Kundenaufträge betreiben sehr gering. Die Informationen auf den jeweiligen Webseiten der Anbieter oder deren Service Center geben in der Regel Aufschluss hierüber.
Die nachfolgenden Spezifikationen sollten hierzu von den Anbietern eingehalten bzw. bereitgestellt werden. Es darf keine Nachbearbeitung der Bilder erfolgen, es müssen ICC-Profile der verwendeten Drucker- und Entwicklerpapiere bereitgestellt werden, eingebettete Farbräume der Bilder müssen beachtet werden, es müssen regelmäßige Kalibrierungen der Ausgabegeräte durchgeführt werden.
Ich selbst habe hierzu sehr gute Erfahrungen mit der Fa. SaalDigital gemacht, diese bietet alle Optionen die in den Spezifikationen genannt wurden. Ein entwickeltes Bild mit eingebetteten Farbraum wird dort garantiert mit unverfäschten Farbinformationen ausgedruckt.
Weiterführende Informationen:
Hierin sind viele nützliche Tipps in kurzen Artikeln zu Photoshop, Softproof, ICC-Profilen und dergleichen hinterlegt.
Farbmanagement Grundlagen der Geräte und Software
Kostengünstiger Farbmanagement Workflow