Ein neues Fotoprojekt zu beginnen ist immer spannend für jeden Fotografen. Die Idee ist noch jung und oftmals noch nicht richtig zu fassen. Mir geht es zumindest oftmals so, dass am Anfang eher ein Gefühl oder eine Ahnung zu einem möglichen Thema besteht. Je mehr ich mich mit diesem beschäftige, desto konkreter tritt es zu Tage. Sobald ich das Thema dann erfassen und beschreiben kann, fliegen die Gedanken und Aktivitäten dahin bis zur Umsetzung.
Mein Leipzig lob ich mir
lies einst schon Johan Wolfgang von Goethe einen Protagonisten in seinem Faust sagen. Wenn es auch nicht als solches gemeint war, so ist dieser Satz heute dennoch als Lob auf die Region und Stadt in der ich lebe und arbeite zu verstehen.
Beim Flanieren in Leipzig kam mir die Idee für ein neues Fotoprojekt. Ich stellte fest, dass es hier eine ganze Reihe von „kleinen Läden“ gab. Jedes dieser Geschäfte reduzierte sich auf einem einzelnen Raum. Manchmal direkt an der Straße, wieder andere versteckt in dunklen Passagen die durch die Altstadt Quartiere von Leipzig führen.
Beim Betreten eines solchen Ladens verspürte ich das Gefühl an einem besonderen Ort zu sein. Dies beschäftigte mich eine Zeit lang, dann erkannte ich was diesen Ort so besonders machte. Es ist der kleine umgrenzte Raum der das „Außen“ von dem „Innen“ so scharf trennt. Ferner die Produkte die oftmals neu und unbekannt waren, vor allem aber waren es die interessanten Menschen und deren Geschichten die solch einen Ort einzigartig werden ließen. Ich war fasziniert und wollte die besondere Stimmung dieser Orte einfangen.
Die Umsetzung von der Idee bis ein neues Fotoprojekt auch durchgeführt werden kann erfordert einige Planung. Ich erstellte ein Konzept bestehend aus einem Interview mit dem Ladeninhaber oder einem Mitarbeiter. Danach sollte die Stimmung des kleinen Ladens auch Fotografisch eingefangen werden. Hierzu erdachte ich mir vier Motive die trotz der räumlichen Enge und bei eingeschränkten Lichtverhältnissen umsetzbar waren.
Ich fragte mich was ein Anreiz für einen Ladeninhaber sein könnte mit mir zusammen zu arbeiten. Der Entschluss das Fotoprojekt als eine Fotoreportage zum Thema „Leipziger Läden“ zu gestalten, erwies sich als Lösung. Die Veröffentlichung in meinem Fotoblog mit einem separaten Artikel je Geschäft, bot mir die Möglichkeit den Inhabern eine kostenlose Werbeplattform zur Verfügung stellen zu können.
Danach suchte ich mir einen geeigneten kleinen Laden heraus und sprach mit dessen Inhaberin. Dort erklärte ich mein Projekt und bereits dieser erste Versuch war ein Erfolg. Es wurde spontan ein Termin vereinbart an dem ich mein Konzept zunächst erproben wollte. Schon am nächsten Tag führte ich das Interview durch und fotografierte meine Motive. Der Termin hatte bewiesen das mein Konzept funktionierte, hatte sehr viel Spaß gemacht und interesannte Begegnungen ergeben.
Ich habe mich entschlossen die „Leipziger Läden“ auf einer separaten Website als neues Fotoprojekt zu veröffentlichen. Ein erster Artikel zu „Melonie – Echt guter Stoff“ wird hierbei meine Fotorportage eröffnen. Das Projekt hat begonnen und bereits jetzt viele neue interessante Erfahrungen gebracht.
Euer M. Volz